Notre-Dame: Ein Wahrzeichen erwacht zu neuem Leben - Report / Themenabend

Am 7. und 8. Dezember 2024 soll die berühmte Kathedrale Notre-Dame im Herzen von Paris wiedereröffnet werden - fünf Jahre nach dem verheerenden Brand, der weltweit Bestürzung ausgelöst hatte. Unzählige Expertinnen und Experten, Steinmetze, Restauratoren, Dachdecker und Kunsthistoriker waren an einer Jahrhundertbaustelle beteiligt, die nicht nur die architektonischen Geheimnisse des Meisterwerks lüftete, sondern auch faszinierende neue Entdeckungen zutage förderte - darunter zwei mysteriöse Bleisärge, die der Forschung weitere Rätsel aufgeben. Ein fesselnder Blick hinter die Kulissen der Baustelle und in eine beispiellose historische Puzzlearbeit.

Nach dem verheerenden Brand im April 2019 soll die Pariser Kathedrale Notre Dame am 7. und 8. Dezember 2024 feierlich wiedereröffnet werden. Die Bilder des brennenden Wahrzeichens hatten weltweit Bestürzung und Hilfsbereitschaft ausgelöst. Das Feuer hatte den historischen Dachstuhl und die Turmspitze zerstört, die denkmalgerechte Sanierung wird zur Jahrhundertbaustelle. Eine dreiteilige Dokumentation hat die komplexen Arbeiten an der Kathedrale über fünf Jahre begleitet und ermöglicht einen spannenden Blick hinter die Kulissen: von den riskanten Aufräum- und Sicherungsarbeiten über die Aneignung historischen Know-hows bis hin zum Wiederaufbau.Mit dem Bau der Kathedrale wurde 1163 begonnen, und schon bald war Notre-Dame mit ihrem über 30 Meter hohen Kirchenschiff eins der höchsten Gebäude seiner Zeit. Kein heutiger Architekt hatte je mit der Rekonstruktion eines solchen Gewölbes zu tun - und da nur wenige Texte aus der Entstehungszeit der Kathedrale überliefert sind, müssen die Experten ein Kapitel Architekturgeschichte neu schreiben. Wie konnte das Langhaus eine solche Höhe erreichen? Was sind die Geheimnisse der außergewöhnlichen Statik von Notre-Dame? Welche Elemente sorgten für die einzigartige Akustik des Sakralbaus, für das legendäre Licht? Interdisziplinäres Wissen und moderne Technologien helfen, diese Rätsel der Kirchenarchitektur zu lösen.Die Forscher entdecken unter anderem Eisenarmierungen aus dem 12. Jahrhundert, die hier erstmals in großem Ausmaß verwendet wurden. Sie rekonstruieren die Struktur des hölzernen Dachstuhls und versuchen in mühsamer Puzzlearbeit, alle Steine wieder an ihren Platz zu setzen. Und noch Jahre nach Beginn der Renovierungsarbeiten kommen verborgene Schätze ans Licht: 2022 werden bei Ausgrabungen unter dem Boden der Vierung Fragmente des mittelalterlichen Lettners und zwei Bleisärge gefunden. Aufwendige Untersuchungen durch Gerichtsmediziner, Anthropologen und Archäologen sollen die lange ungeklärte Identität des Toten klären.