Schwerpunkt: Die langen Nächte der Lucarne - We Will Survive - Report / Themenabend

In unserer komplexen, absurden Welt wird Leben oft zum Überlebenskampf. Im November zeigt „Lucarne - Die Spätvorstellung“ eine Auswahl sensibler Autorenfilme, die in den schwierigen Alltag von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eintauchen. Das Publikum gewinnt Einblicke in das Leben von Menschen, die sich von der Härte und Ungerechtigkeit der Welt nicht unterkriegen lassen und sich trotz widrigster Umstände Raum für Träume bewahren. Schreie des Herzens, die von Widerstandsfähigkeit, kollektiver Intelligenz und Lebenswillen zeugen, auch wenn überdimensionierte Gewalt, Grausamkeit oder Prekarität vorherrschen. Das weltweit einzigartige Dokumentarfilm-Rendezvous bietet in drei langen Nächten eine Auswahl der besten aktuellen, kreativen Autorenfilme mit sechs Erstausstrahlungen.

Die „Lucarne - Die Spätvorstellung“, das wöchentliche Rendezvous in der Fernsehlandschaft, widmet sich dem internationalen, pluralistischen, polyglotten, gewagten und teils exzentrischen Autorenkino. Es ist auch ein Fenster zur schwindelerregenden Vielfalt der Realitäten, Erlebnisse und Vorstellungswelten. Erzählt werden Geschichten, die aus realen Situationen stammen, in denen extreme Bedingungen das Leben zu einem Überlebenskampf machen. Dabei gehen sie auch der immer wiederkehrenden Frage nach: „Was kann Film bewirken?“In „Das Echo“, von der mehrfach ausgezeichneten Filmemacherin Tatiana Huezo, lernen Kinder in einem entlegenen Dorf im Norden Mexikos schon früh, Tod, Krankheit und Liebe zu verstehen.In „Where We Used to Sleep“ dokumentiert Matthäus Wörle das Leben einer alten Rumänin, die verbissen auf ihrem Hof ausharrt, während das ganze Dorf im giftigen Schlamm des benachbarten Kupferbergwerks versinkt.„We Will Not Fade Away“ von Alisa Kovalenko begleitet fünf ukrainische Teenager, die aus ihrem heimatlichen Donbass zu den Gipfeln des Himalayas aufbrechen und dadurch wieder die Gelegenheit bekommen, das Leben fernab der morbiden Realität des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zu entdecken.Der Teenager Matas kommt in einer zerbrechlichen Gemeinschaft von genesenden Drogenabhängigen im Herzen Litauens an. Für die eindrucksvolle Hauptfigur in Vytautas Puidokas‘ „An unsere klagenden Herzen“ besteht die lebenswichtige Herausforderung darin, zu lernen, neue Hoffnung zu finden.Abdallah al-Khatibs „Little Palestine“, eine Chronik der Belagerung eines palästinensischen Flüchtlingslagers am Rande von Damaskus, ist sowohl eine Hymne an das Leben als auch ein Zeugnis eines grausamen Prozesses.„The Man I Left Behind“ taucht ein in das Werk des renommierten kanadischen Magnum-Fotografen Larry Towell, der über 40 Jahre das Schicksal von Vertriebenen weltweit dokumentierte - ein filmischer Essay über die Beziehung des Menschen zur Erde.Abgerundet wird die Auswahl der Filme durch die Wiederholung von Jay Rosenblatts Klassiker „Als wir Tyrannen waren“ (2021), der von einem Mobbing-Fall in einer New Yorker Schule in den 1960er Jahren erzählt.„Die langen Nächte der Lucarne“ werden am 4., 11. und 18. November ausgestrahlt. Alle Filme stehen nach der TV-Ausstrahlung mindestens 30 Tage auf den digitalen Plattformen von ARTE zur Verfügung. Darüber hinaus sind weitere Werke exklusiv online abrufbar, darunter selten gezeigte Klassiker bekannter Autoren und preisgekrönte Festivalfilme.Mehr unter: arte.tv/lucarne